Ökostrom Label Übersicht (Siegel, Zertifkate und Gütesiegel)

Seit der Atomkatastrophe in Fukushima haben Ökostromanbieter einen enormen Zulauf: Offenbar setzen immer mehr Menschen auf Ökostrom um auf diese Art ihren Beitrag zu einer grünen Energiewende zu leisten – weg von Atom- und Kohlestrom und hin zu erneuerbaren Energien. Wir stellen eine umfangreiche Tabelle bereit, die Ihnen beim Ökostrom Vergleich erleichtern soll.

Problematisch ist dabei, dass inzwischen beinahe alle Stromversorger in Deutschland sog. Ökostromtarife anbieten – hier stellt sich für die Kunden natürlich die Frage, welche Anbieter wirklich seriös sind? Wie kann man sicher sein, dass man tatsächlich „echten“ Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen erhält ?

Generell sollte man darauf achten, den Ökostrom von einem Anbieter zu beziehen, der wirklich nur umweltfreundlich erzeugten Strom offeriert und nicht nebenbei noch Tarife mit Strom aus herkömmlichen Quellen wie Atom oder Kohle anbietet.

(Tipp: Die vier führenden deutschen Ökostromanbieter Greenpeace EnergyNaturstromLichtblick und die Elektrizitätswerke Schönau sind in dieser Hinsicht sehr empfehlenswert: Bei diesen Anbietern erhalten Sie also ausschließlich „echten“ Ökostrom und es gibt keinerlei Verflechtungen mit der Atomindustrie.)

Aber auch spezielle Gütesiegel und Labels können eine durchaus sinnvolle Entscheidungshilfe sein:

Laut Stefan Scherfenberg von der Stiftung Warentest gibt es in Deutschland momentan vier wirklich relevante Gütesiegel für Ökostrom – nämlich das „ok-Power-Label“, das „Grüner Strom Label“, verschiedene TÜV-Zertifikate (TÜV Nord und TÜV Süd) und die (umstrittenen) RECS-Zertifikate (Quelle: Stern.de 30.03.2011). Allerdings: Laut Ansicht von Scherfenberg handelt es sich nur beim „Grüner Strom Label“ und bei dem „ok-Power-Label“ um vertrauenswürdige Zertifikate: Nur diese Label garantieren nämlich, dass der Ökostrom eines Stromversorgers tatsächlich aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird und das sich die Anbieter am Bau neuer umweltfreundlicher Erzeugungsanlagen beteiligen.

Bei TÜV-Siegeln und RECS-Zertifikaten sollte man dagegen aus verschiedenen Gründen vorsichtig sein:

Manch ein sog. Ökostromanbieter schmückt sich zwar mit TÜV-Siegeln – als Verbraucher sollte man aber stets genau hinschauen, was mit diesen Siegeln eigentlich genau bescheinigt wird. Oftmals bezieht sich ein TÜV-Siegel beispielsweise einfach nur darauf, dass der Anbieter eine versprochene Preisgarantie wirklich einhält – über die Herkunft des Stroms wird in diesem Fall gar nichts ausgesagt. Es gibt aber auch spezielle TÜV-Siegel (wie z.B. EE01 oder EE02 vom TÜV Nord), die bestätigen, dass der Strom tatsächlich aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Bei Greenpeace Energy beispielsweise garantiert u.a. ein TÜV-Siegel, dass das Unternehmen die strengen Kriterien in Sachen Ökostrom wirklich einhält.

Die sog. RECS-Zertifikate werden von Verbraucherschützern z.T. heftig kritisiert: Der (übrigens völlig legale) Handel mit RECS-Zertifikaten ermöglicht nämlich, dass ein Anbieter, der eigentlich Atom- oder Kohlestrom liefert, einfach nur den Namen Ökostrom von einem (echten) Ökostromanbieter mit entsprechenden Zertifikaten kauft. In diesem Fall würde also Atomstrom ganz einfach zu Ökostrom umetikettiert.

Zu guter Letzt: Beachten Sie bitte, dass in manchen Fällen auch echte Ökostromanbieter nicht mit Zertifikaten wie dem „Grüner Strom Label“ oder dem „ok-Power-Label“ ausgezeichnet sind (z.B. EWS Schönau) – dies liegt manchmal ganz einfach daran, dass sich diese Anbieter bewusst von anderen Stromversorgern abgrenzen möchten, die neben Ökostrom auch herkömmlichen Strom anbieten. Fehlende Labels bedeuten also keineswegs zwangsläufig, dass ein Anbieter unseriös sein muss. Auch Ökostromanbieter ohne bestimmte Label können durchaus strengste Kriterien in Sachen Ökostrom einhalten.

Im Folgenden können Sie sich über die wichtigsten Ökostrom Label und Zertifikate genauer informieren:

  1. Grüner Strom Label, Zertifkat und Gütesiegel

    Bei dem „Grüner Strom Label“ handelt es sich um ein Ökostrom-Gütesiegel, dass von diversen Natur- und Umweltschutzverbänden, z.B. dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Naturschutzring Deutschland (DNR), aber auch der „Verbraucher Initiative“, getragen wird. Gegründet wurde das Bonner Grüner Strom Label e.V. bereits 1999 auf Initiative von Eurosolar – ein Ziel war, durch das Label für die an Ökostrom interessierten Verbraucher mehr Transparenz zu schaffen. Generell kennzeichnet das Grüner Strom Label Ökostromprodukte mit einem hohen Umweltnutzen: Ein wesentliches Kriterium zur Vergabe dieses Gütesiegels ist, dass die Stromanbieter einen Teil der Kundengelder in neue umweltfreundliche Erzeugungsanlagen investieren – im Rahmen eines Fondsmodells beträgt die Sonderzahlung zum Ausbau regenerativer Energien mindestens 1 Cent pro Kilowattstunde (bei Großkunden weniger).
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  2. OK power Label, Zertifkat und Gütesiegel 

    Beim ok-power-Label handelt es sich um ein unabhängiges Qualitätssiegel für Ökostromprodukte, das vergeben wird von EnergieVision e.V. – einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Freiburg im Breisgau. Dem, bereits im Juli 2000 gegründeten, Verein gehören unter anderem das Öko-Institut e.V. und die HIR Hamburg Institut Research GmbH an.Das Ziel des (nicht-gewinnorientierten) Vereins ist die Herstellung von Markttransparenz in der Energiewirtschaft, und zwar ganz besonders im Ökostrommarkt. Mit dem renommierten ok-power-Label soll den Verbrauchern geholfen werden, unter der Vielzahl von Ökostromtarifen diejenigen zu erkennen, die besonders förderlich für die Energiewende sind. Anfang 2016 wurden die Kriterien zur Vergabe des ok-power-Gütesiegels übrigens deutlich strenger.
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  3. Zertifikat: Landesgewerbeanstalt Bayern Label, Zertifkat und Gütesiegel

    Die Landesgewerbeanstalt Bayern (LGA) vergibt 2 verschiedene Prüfzeichen für Ökostrom, nämlich „Öko-Strom (regenerativ)“ und „Öko-Strom (effektiv)“. Diese Ökostrom-Gütesiegel können sowohl von Stromanbietern als auch von gewerblichen Verbrauchern erworben und zu Werbezwecken eingesetzt werden. Für das Prüfzeichen „Öko-Strom (regenerativ)“ müssen folgende Kriterien erfüllt werden: Der Strom muss aus regenerativen Energiequellen erzeugt werden, und zwar analog zur Definition des Erneuerbare Energien-Gesetzes, also aus Wasserkraft (regenerativ mit natürlichem Zufluß), Windkraft, Sonnenenergie, Geothermie, Deponie-/Klärgas und Biogas. Investitionen in Neuanlagen auf Basis einer Marktprognose.
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  4. Technischer Überwachungsverein (TÜV) Label, Zertifkat und Gütesiegel 

    Auch der Technische Überwachungsverein (TÜV) vergibt Ökostrom-Gütesiegel. Beim TÜV Nord gibt es nur ein Ökostrom-Zertifikat, während beim TÜV Süd gleich zwischen vier verschiedenen Ökostrom-Gütesiegeln unterschieden werden muss.Themen: Anforderungen zur Vergabe des TÜV Nord Ökostrom Label. Kritik am Ökostrom Gütesiegel des TÜV Nord. Anforderungen zur Vergabe der TÜV Süd Ökostrom Label mit EE01 und EE02. Darüberhinaus Kritik an den Ökostrom Gütesiegeln des TÜV Süd sowie Fazit und Anmerkungen von Ökostrom-Vergleich.com.
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