Naturstrom, Lichtblick und Greenpeace Energy Ökogas im Vergleich

An dieser Stelle möchten wir die bundesweiten Ökogas Angebote der drei großen Energieversorger Lichtblick, Naturstrom und Greenpeace Energy kurz miteinander vergleichen – und zwar in Bezug auf Umweltnutzen und Preis. An erster Stelle müssen wir natürlich positiv hervorheben, dass alle drei Gasanbieter mit ihren umweltfreundlichen Gasangeboten einen wichtigen Beitrag zu einer grünen Energiewende leisten. Trotzdem gibt es in Sachen ökologischem Nutzen und Kosten recht beträchtliche Unterschiede zwischen den drei Ökogas-Tarifen. Generell kann gesagt werden: Desto höher der Umweltnutzen, umso höher fällt auch der Preis aus (wobei sich alle drei Tarife durch sehr faire Konditionen auszeichnen). Als Verbraucher sollte man neben dem Umweltnutzen also auch stets die eigenen finanziellen Möglichkeiten im Auge behalten.

Hier unsere Zusammenfassung:

1.     Greenpeace Energy proWindgas 

Das Angebot mit dem langfristig höchsten Umweltnutzen dürfte unserer Ansicht nach wohl „proWindgas“ von Greenpeace Energy sein. Hier wird das gelieferte Ökogas ausschließlich mittels erneuerbarer Energiequellen gewonnen – vor allem Windstrom und später wohl auch mittels Solarenergie und Wasserkraft (genau gesagt wird mittels Ökostrom aus Wasser per Elektrolyse Wasserstoff gewonnen, welcher dann in das reguläre Gasnetz eingespeist wird und anschließend ganz normal zum Heizen oder Kochen verwendet oder in Strom zurückverwandelt werden kann). Außerdem hat dieses Verfahren den Vorteil, dass das bereits bestehende Gasnetz als Speicher für Ökostrom erschlossen wird – ein wichtiger Schritt zum Umbau der Energielandschaft hin zu 100% erneuerbarer Energien.

Unbedingt erwähnt werden muss auch, dass bei Greenpeace Energy im Kilowattstundenpreis ein Förderbeitrag in Höhe von 0,4 Cent/kWh enthalten ist, der in den Ausbau der innovativen Windgas-Technologie investiert wird.

Anm.: Wir möchten allerdings darauf hinweisen, dass Greenpeace Energy beim proWindgas-Tarif anfänglich (also 2011 und Anfang 2012) nur normales Erdgas liefern wird – mittels des im Kilowattstundenpreis enthaltenen Förderbeitrags sollen allerdings Erzeugungskapazitäten für erneuerbaren Wasserstoff (Windgas) aufgebaut werden, so dass dann 2012/2013 dem gelieferten Erdgas sukzessive Anteile von erneuerbarem Wasserstoff beigemischt werden können.

Greenpeace Energy betrachtet proWindgas ausdrücklich als Alternative zu Biogas, da die Biogas-Produktion laut Ansicht des Unternehmens mit ethischen und ökologischen Vorbehalten verbunden ist (oftmals Massentierhaltung, Monokulturen, Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion etc.). Laut Ansicht von Greenpeace Energy ist Windgas im Vergleich zu Biogas die energiepolitisch und ökologisch sinnvollere Option (aus wenn es laut Meinung des Unternehmens durchaus eine bestimmte, begrenzte Menge von ökologisch vertretbarem Biogas gibt).

Wichtiger Nachtrag vom Januar 2016:

Zum Jahreswechsel wurde der Preis für das Greenpeace energy proWindgas Produkt nochmals deutlich gesenkt – hier der aktuelle Tarif:

6,30 Cent/kWh (inkl. 0,4 Cent Föderbeitrag)

9,90 Euro Grundpreis / Monat

Preisgarantie bis zum 31.12.2017 (ausgenommen etwaige Erhöhungen von Umsatz- und/oder Energiesteuer oder sonstiger gesetzlicher Abgaben). Eine Mindestvertragslaufzeit gibt es nicht.

Erwähnenswert ist auch, dass Greenpeace energy im Dezember 2014 mit der ersten Einspeisung von erneuerbarem Wasserstoff begonnen hat.

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2.     Naturstrom Biogas 

Das Angebot mit dem zweithöchsten Umweltnutzen ist sicherlich Naturstrom Biogas. Hier kann man als Kunde zwischen gleich 3 verschiedenen Ökogas-Tarifen wählen – nämlich einem Biogasanteil von, 10, 20 oder sogar 100 (!) Prozent. Der monatliche Grundpreis ist mit nur 9,90 Euro bei allen 3 Tarifen gleich günstig – der Kilowattstundenpreis dagegen wird umso teurer, je höher der gewählte Biogasanteil ist.

Positiv hervorzuheben ist, dass auch im Naturstrom Ökogas Tarif ein Förderbeitrag in Höhe von 0,1 Cent pro Kilowattstunde enthalten ist, welcher in den Bau neuer Öko-Kraftwerke investiert wird.

Außerdem möchten wir darauf hinweisen, dass bei der Produktion von Naturstrom Biogas weder Massentierhaltung noch genetisch veränderte Pflanzen eingesetzt werden.

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3.     Lichtblick-Gas 

Das Angebot mit dem (im Vergleich zu den anderen Anbietern) geringsten Umweltnutzen ist sicherlich Lichtblick Gas – dieses enthält im Jahresmittel einen Anteil von (nur) 5 Prozent klimaneutralem Biogas. Dafür ist Lichtblick-Gas aber ganz ausgesprochen preisgünstig. Tatsächlich ist der Tarif ist mit einem monatlichen Grundpreis von 9,90 Euro und nur 6,44 Cent pro Kilowattstunde sogar so billig, dass er sicherlich mit den Preisen vieler örtlicher Gasversorger (die nur Erdgas liefern) mithalten kann oder diese sogar noch unterbietet.

Außerdem soll der garantierte jährliche Biogasanteil in Höhe von momentan mindestens 5 Prozent laut Aussage von Lichtblick je nach Verfügbarkeit kontinuierlich gesteigert werden – als langfristiges Ziel soll das Erdgas sogar vollständig durch Biogas ersetzt werden.

Das Lichtblick-Biogas stammt laut Aussage des Unternehmens ebenfalls aus Unternehmen, die weder gentechnisch veränderte Rohstoffe noch Gülle aus Massentierhaltung verwenden.

Kritisch sehen wir aber, dass beim Lichtblick Gas-Tarif offenbar kein Förderbeitrag für umweltfreundliche Energien enthalten ist (im Gegensatz zu den Gasangeboten von Greenpeace Energy und Naturstrom, die einen Förderbeitrag enthalten). Allerdings kündigte Lichtblick im Dezember 2009 an, in großem Stil in die dezentrale Erzeugung von umweltfreundlichem Strom auf Basis dezentraler Mini-Blockheizkraftwerke einzusteigen. Außerdem stellt Lichtblick für jeden Strom- und Gaskunden monatlich mindestens einen Quadratmeter gefährdete Tier- und Pflanzenwelt im ecuadorianischen Regenwald unter Schutz (in Kooperation mit der Initative „GEO schützt den Regenwald e.V.“ und der ecuadorianischen Umweltschutzorganisation DECOIN).

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